Vorlesewettbewerb 2023 – Am Ende kullerten die (Freuden)Tränen

Die Aufregung war deutlich zu spüren. Kein Wunder, denn hundert 6.-Klässler bildeten die Zuhörerschaft des diesjährigen Vorlesewettbewerbs, die erwartungsvoll auf den Stühlen der Mehrzweckhalle hin und her rutschten. Da war es gut, dass vor dem Wettbewerb „Last Christmas“ erklang, gespielt von zwei Schülern der Musikklasse.

In die folgende Stille hinein lasen die vier Klassensiegerinnen aus den von ihnen vorbereiteten Texten. „Tintenherz“ und „Tintenblut“ von Cornelia Funke hatten auch in diesem Jahr die Vorleserinnen in ihren Bann geschlagen und so nahmen sie ihre Zuhörerschaft mit in die fantastische Welt von Meggie und Mo. Die beiden anderen Schülerinnen lasen aus „Rory Shy – ein schüchterner Detektiv. Ein Clown unter Verdacht“ von Oliver Schlick und „Die Abenteuer des Apollo. Die Gruft des Tyrannen“ von Rick Riordan. Auch ihnen gelang es eindrucksvoll, die Stimmung und die Figuren zum Leben zu erwecken. Nach der ersten Runde war klar, dass es für die Jury nicht leicht sein würde, die Siegerin zu ermitteln. Doch wie würde die zweite Runde ausgehen, in der ein unbekannter Text vorzulesen war?

Die Geschichte von „Stella“ entführte uns an den Ortsrand von Hamburg. Stella musste sich ordentlich Mut zureden, als sie auf dem Heimweg am Waldrand einem, ja, zum Glück streunenden Hund begegnete, keinem Wolf, wie erst befürchtet. Die Zeit reichte nicht, die gesamte Geschichte zu hören. So blieb die Spannung bis zum Ende erhalten. Diese wurde erst von Herrn Herges gelöst, der während der Beratungszeit der Jury einen Auszug aus einer seiner eigenen Geschichten vorlas. Die Jury war sich dann doch überraschend schnell einig. Damit hatte auch die Siegerin nicht gerechnet. Wie groß ihre Aufregung gewesen war, merkte das Publikum erst jetzt: Mit Tränen in den Augen nahm sie den ersten Preis entgegen. Auch die anderen Vorleserinnen freuten sich über ihre Urkunden und Nikoläuse: Siegerinnen waren sie ja im Grunde alle.

Mit „Lasst uns froh und munter sein“ und „Jingle Bells“ geleiteten uns drei weitere Schülerinnen der Musikklasse in die Adventszeit zurück.

Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die auch in diesem Jahr wieder zum Gelingen des Wettbewerbs beigetragen haben, insbesondere der Jury, den Musikern und den Deutschlehrkräften.

E. Schilling